Der Jenischpark in Flottbek
Der Jenischpark in Flottbek, mit über 40 Hektar der größte in Hamburg erhaltene Landschaftsgarten im englischen Stil, ist eigentlich nur der kleine Rest eines um 1800 vom wohlhabenden Kaufmann Caspar Voght angelegten, viel größeren landwirtschaftlichen Mustergutes. Er war also ursprünglich nicht (nur) zur Erholung und Erbauung oder gar für Belustigungen gedacht, sondern ein Wirtschaftsunternehmen. Die Schönheit im Nützlichen zu betonen, das war Voghts Zielvorstellung: eine "ornamented farm". Damit war es aber schon um 1830 vorbei, nachdem der damals reichste Hamburger Bürger, der Kaufmann und Senator Martin Johan Jenisch, den Park von Caspar Voght erwarb. Jenisch hatte ausschließlich eine Nutzung für repräsentative Zwecke im Sinn.
Vor unvorstellbar langer Zeit haben sich die ebenso unvorstellbaren Wassermassen der Flottbek den Weg durch den Elbhang an und in die Elbe gebahnt. So schufen sie eine wunderschön modellierte Landschaft, damit Caspar Voght hier seine ästhetisch und betriebswirtschaftlich konzipierte „ornamented farm“ anlegen konnte.
Amicis et quieti – den Freunden und der Ruhe gewidmet. Natürlich war Flottbek auch Rückzugs- und Erholungsort für den geschäftigen Großkaufmann Voght. Hier die im Volksmund so genannte (warum wohl?) „Eierhütte“.
Amicis et quieti – hier nochmal im Detail.
Imposant, klassizistisch: das Landhaus von Martin Johan Jenisch, der die „ornamented farm“ um 1830 von Voght erwarb, und der sich an der höchsten Stelle des Geländes (Elbblick!) dieses repräsentative Gebäude errichten ließ.
Ja, manchmal ist auch Winter in Flottbek, wenn auch nicht so oft. Hier zu sehen: das sogen. Kaisertor am südöstlichen Parkeingang bei der Einmündung der Holztwiete in die Elbchaussee. Neben dem Tor das 1906 für den Obergärtner errichtete „Schweizerhaus“ (2006 restauriert).